Spam mit Inhalten für Erwachsene

Spam mit Erwachseneninhalten enthält unter anderem pornographische Themen, freizügige Fotos, verbale Beschreibungen und Links zu Pornoseiten. Manchmal enthalten sie auch Angebote für potenzsteigernde Mittel wie Viagra oder aber auch für Sexspielzeug. Die Spam-Analysten von Kaspersky Lab ordnen allerdings Spams, die Viagra und andere Medikamente anbieten in der Kategorie der Gesundheits- und Medizin-Spams ein, die auch alle anderen pharmazeutischen Spam-Angebote enthält.

Spams mit Inhalten für Erwachsene unterscheiden sich von anderen Spam-Nachrichten, da ihr Inhalt recht spezifisch ist.

Spammer verwenden in solchen Nachrichten aufmerksamkeitserregende Wörter (etwa „schockierend“, „absolut verboten“, „gewaltsam“, „Hardcore“) sowie Wörter, die mit Sex zu tun haben, oder auch die Namen bekannter Hollywood-Sexsymbole (etwa Jennifer Aniston usw). Um Spam-Filter zu umgehen, verzerren die Spammer solche Wörter oft, indem sie sie absichtlich falsch schreiben, Buchstaben verdoppeln und verschiedene Symbole einfügen (zum Beispiel „se><„, „RA’PED“, „Extr-ems-ex“).

Für den Versand solcher Erwachsenen-Spams registrieren Spammer eine große Zahl von Domains bei kostenlosen Hosting-Seiten und setzen mehrere davon als gespiegelte Seiten auf. Die Registrierung funktioniert automatisch, weshalb die Domains der zweiten/dritten Ebene Namen mit zufälligen Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben haben können (zum Beispiel http://dkg84gu8gu5.info).

URLs, die in den Nachrichten zu finden sind, sind meist Links, die den Anwender auf eine andere Seite bringen, sobald er darauf klickt.

Pornografische Spams preisen viele kostenlose Dinge an. In Wirklichkeit merken die Nutzer schnell, dass nach einem Klick auf den Link nur das erste Bild kostenlos ist und sie dafür zahlen müssen, wenn sie mehr Bilder oder Videos sehen wollen. Manchmal enthalten die Seiten Links zu weiteren Pornoseiten, mit dem Hinweis, diese böten „kostenlosen Zugriff“, was sich dann meist ebenfalls als falsch herausstellt. Nachdem er mehrere Seiten besucht hat, findet der Anwender schnell heraus, dass er sich nur im Kreis bewegt hat und auf jeden Fall dafür bezahlen muss, wenn er mehr sehen möchte.

Im Jahr 2003 war der Anteil pornografischer Spams am gesamten Spam-Aufkommen recht groß. Doch seit 2004 hat die Zahl solcher Spams drastisch abgenommen. Ein möglicher Grund dafür könnten Gesetzesänderungen in verschiedenen Ländern sein, die Verbreitung von Spam unter Strafe stellen (vor allem in den USA).