Die Kategorie Adware deckt Programme ab, die Werbung anzeigen (meist in der Form von Bannern), Suchanfragen auf Werbeseiten umleiten und Marketingdaten über den Anwender sammeln (etwa, welche Webseiten der Anwender besucht), um persönlichere Werbung auf dem Computer anzeigen zu können.

Abgesehen von der Anzeige von Werbung und dem Sammeln von Daten, machen sich diese Programme im System nicht bemerkbar: Es gibt keine Anzeichen des Programms im System-Tray und keinen Hinweis im Programm-Menü, dass Dateien installiert wurden. Oft bieten Adware-Programme keine Deinstallationsmöglichkeiten und verwenden Technologien, die an Virus-Technologien erinnern, um dem Programm zu ermöglichen, heimlich auf den Computer zu gelangen und sich unbemerkt auszuführen.

Es gibt zwei Hauptarten, über die Adware auf einen Computer gelangt:

  • sie ist in Freeware- und Shareware-Programme eingebaut
  • unerlaubte Installation auf einem Computer als Folge des Besuchs einer infizierten Webseite

Die meisten Freeware- und Shareware-Programme hören auf, Werbung anzuzeigen, sobald sie gekauft und/oder registriert wurden. Allerdings nutzen diese Programme auch oft eingebaute Adware-Tools anderer Hersteller, und in manchen Fällen bleiben diese Tools auf dem Computer installiert, auch wenn das Freeware-/Shareware-Programm registriert worden ist. Zudem kann das Deinstallieren einer Adware-Komponente, die immer noch von einem Programm zur Anzeige von Werbung genutzt wird, zur Fehlfunktion des Programms führen.

Der Hauptzweck, Adware auf diese Methode zu verbreiten, ist, eine Zahlung für die Software zu erreichen, indem dem Anwender Werbung angezeigt wird (die Auftraggeber der Werbung bezahlen dafür die Werbeagentur, die wiederum den Adware-Entwickler bezahlt). Adware hilft auch dabei, die Kosten der Software-Entwicklung (Einnahmen durch Adware helfen Software-Entwicklern, neue Programme zu schreiben und bestehende zu verbessern) und den Preis für die Anwender zu reduzieren.

Hacker-Technologien werden oft verwendet, wenn Werbekomponenten als Folge des Besuchs einer infizierten Webseite auf dem Computer installiert werden. So kann in einen Computer über eine Sicherheitslücke im Browser eingedrungen werden und Trojaner (Trojan-Downloader oder Trojan-Dropper) können für die heimliche Installation
verwendet werden. Adware-Programme, die so funktionieren, werden oft auch Browser Hijacker genannt.

Anzeigen von Werbung

Es gibt zwei Arten, auf die Werbung den Anwendern angezeigt wird:

  • über das Herunterladen von Werbetext und -Bildern von FTP-Servern, die dem Werbetreibenden gehören
  • über das Umleiten von Suchanfragen im Browser auf Werbeseiten

In manchen Fällen wird die Umleitung von Suchanfragen nur ausgeführt, wenn die vom Anwender aufgerufene Seite nicht verfügbar ist, etwa wenn die URL falsch ist.

Sammeln von Daten

Neben der Anzeige von Werbung sammeln viele Werbesysteme auch Daten über den Computer und den Anwender:

  • die IP-Adresse des Computers
  • Informationen zum Betriebssystem und der Browser-Version
  • eine Liste der am häufigsten besuchten Webseiten
  • Informationen zu Suchanfragen
  • andere Daten, die für folgende Werbekampagnen genutzt werden können

Hinweis: Adware sollte nicht mit Spyware-Trojanern verwechselt werden. Der Unterschied ist, dass Adware Daten mit Einverständnis des Anwenders sammelt.

Wenn Adware den Anwender nicht darüber informiert, dass sie Informationen sammelt, wird sie als schädliches Programm (Malware) eingestuft, vor allem in der Gruppe Trojan-Spy.